Sister of the Guide hat neuerdings einen Hund.
Rudy ist 10 Wochen alt und wird als Goldendoodle hoffentlich dereinst einmal die Gelassenheit seiner Retriever-Mama mit der Intelligenz und Eleganz seines Pudel-Vaters vereinen. Einstweilen ist er ein Welpe und von genannten Eigenschaften noch weit entfernt. Dafür ist er verspielt, gewitzt, mutig in der Begegnung mit anderen Hunden, freundlich zu Menschen und durch Hundeleckerbissen zu verführen. Er kann auch schon Sitz und Platz.
Manchmal.
Rudy lebt mit Sister of the Guide in Floridsdorf in einer einst mit dem Otto Wagner Wohnbaupreis ausgezeichneten Wohnanlage (Compact City, BUS Architektur). Hinter der Compact City liegt ein Grünstreifen, der wohl als der einzige so gewidmet ist, dass der trotz der Stadterweiterung im Donaufeld nicht verbaut werden wird. Hier treffen einander die Hunde der Gegend.
Sie kommen mit ihren Frauchen und Herrchen allesamt hier zusammen, da die Neubautätigkeit der Stadt Wien in den letzten zehn Jahren aus den Feldern und Wiesen und Gärtnereien im Donaufeld Bauland für dringend nötigen Wohnraum gemacht hat. Sie kommen aus den alten Gartensiedlungen, aus den neuen Reihenhäusern, aus dem Gemeindebau (Margarete Schütte Lihotzky-Hof) und aus dem Studentinnen- und Studentenheim der Veterinärmedizinischen Universität.
So wird der Grünstreifen, wienerisch würde ich es eher eine strukturierte Gstättn nennen, zur Begegnungszone für die Hundehalterinnen und -halter und die Hündchen des Donaufelds, die zu klein, zu kurzbeinig, zu alt, zu müde, zu unmotorisiert sind für den Weg bis zur Alten Donau oder deren Menschen eben gerade keine Zeit haben für einen längeren Gang. Hier treffen einander Daisy und Lucky, Akita und Scarlett und neuerdings eben auch Rudy.
Das Donaufeld ist ein wichtiges Stadterneuerungsgebiet in Wien
Das Donaufeld ist ein wichtiges Stadterneuerungsgebiet in Wien, was zur Freude vieler einiges an Infrastruktur in die Gegend gebracht hat (Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, verbesserte Verkehrsanbindung), andererseits natürlich erhöhtes Verkehrsaufkommen und das Verschwinden von Grünland mit sich bringt. Gegenüber anderen Bezirken Wiens, wo so einer wie Rudy von einem Auslauf direkt hinterm Haus nur träumen könnte, haben wir es wahrlich gut. Dennoch ist zuzusehen, wie sich der Charakter des Stadtteils in jedem Belang verändert. Dem stadtentwicklerischen Gewinn wird große Aufmerksamkeit für die Nachteile zur Seite stehen müssen, um eine angenehme Wohngegend auch für die Zukunft attraktiv zu halten.
Rudy wird jedenfalls nach und nach auch die anderen Hundewiesen der Gegend kennenlernen. Sister of the Guide wird berichten. Die hinterm Haus bleibt jedenfalls erste Wahl wegen der vielen felligen Freunde, die er sich dort schon gemacht hat. Bis bald, Daisy!